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Physiotherapeut*innenFocke Astrid



Interview von Astrid Focke

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Eigentlich sollte die korrekte Fragen an mich lauten: 'Warum sind sie wieder in ihren alten Beruf zurück gegangen?'
Ich war viele Jahre in der Wirtschaft tätig. Dort habe ich ganz andere Erfahrungen machen müssen. Dort habe ich erlebt, wie die Gesundheit und der Körper kaputt gemacht werden. Druck, keine Pausen, Respektlosigkeit im Umgang miteinander, Stress.
Mir wurde täglich klarer, wie fragil der Körper und die Seele sind und habe es selbst erleben müssen.
Das war die 'Wendezeit' für mich. Ich wusste, dass ich einen der dankbarsten und schönsten Berufe habe.
Deshalb wollte ich wieder in einem Bereich arbeiten, in dem Würde, Achtsamkeit und Respekt viel Platz haben.


F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Ich habe drei Schwerpunkte.
1. Die Onkologie
Ich habe einige Jahre auf der onkologischen Station im Wilhelminenspital gearbeitet. Deshalb liegt es nahe, dass ich auch in meiner freien Praxis einen onkologischen Schwerpunkt anbiete.

2. Neurophysiologie/Geriatrie
Mehr als 10 Jahre habe ich mit älteren Menschen auf der Akutgeriatrie gearbeitet. Es fällt mir leicht im Hausbesuch, und vor allem mit einem guten interdisziplinären Netzwerk bestehend aus Ergotherapeuten und Pflegekräften, meinen alten Patienten wieder ein Stück mehr Selbstbestimmtheit zu geben.

3. Kopf/Kiefer/Nacken
Zugegeben, mein liebstes Gebiet. Auch das führe ich auf meine Erfahrungen aus der Wirtschaft zurück. Tinnitus, Migräne, Zähneknirschen ... all die Krankheitsbilder, die viel auf ein Stresssymptom zurück gehen, interessieren mich besonders.

Da ich auch eine große Ausbildung als Lymphtherapeutin habe kombiniere ich diese Behandlungsmethoden. Lymphtherapie ist auch eine Entspannungstherapie und damit gleichzeitig ein Ansatz, Migräne und Kopfschmerzen gut zu behandeln.


F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Das ich den Weg in die Physiotherapie mit so viel Freude und Hingabe zurück gefunden habe ....

F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Diese Frage ist einfach. ;-)

Wie ich oben schon sagte, ist speziell mein Schwerpunkt ein Problem unserer Zeit. Stress, Druck, Belastungen im täglichen Arbeitsumfeld und am Arbeitsplatz wachsen rasant. Schon Jugendliche kommen zu mir und klagen über Spannungsmigräne. Der Körper reagiert, er kapituliert.
Ich persönlich versuche, meine Erfahrungen – auch abseits der Physiotherapie – mit in meine Behandlungen einzubauen.


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja, das mache ich. Wir Physiotherapeutinnen haben ein sehr lebendiges und aktives Netzwerk. Hat man eine Frage zu einem Problem, gibt es sicher einige Stunden später einen neuen Ansatz.
Viel wichtiger aber ist, dass ich Patienten auch einem Physio-Experten weiterschicken kann.


F: Was bedeutet für Sie Glück?

Ich glaube, dass Glück aus Freundlichkeit entsteht. Sei es in unserem eigenen persönlichen Umfeld oder weiter betrachtet, Freundlichkeit gegenüber unseren Mitmenschen und den Lebenwesen um uns herum. Durch gegenseitiges Verständnis, und durch wechselseitigen Respekt werden wir Frieden, Glück und echte Zufriedenheit erhalten.

F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Also etwas, was ich noch nicht habe? ... ;-)

Ein wenig mehr Leichtigkeit vielleicht.
Mehr fällt mir jetzt gar nicht ein, was ich sehr gut finde und was mich glücklich macht.


F: Was ist Ihr Lebensmotto?

Sehen, was ist und wie es ist.
Annehmen, was ist und wie es ist.
Schätzen, was ist und wie es ist.



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