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Bundesverband Physio Austria startet Jubiläumsjahr

Wien (OTS) - Operationen vorbeugen, Medikamente reduzieren, die Arbeitsfähigkeit im Job erhalten – und das alles ohne nennenswerte Nebenwirkungen und Komplikationen. Was nach einer Wunderpille klingt, ist vielmehr dem Einsatz der Physiotherapie in nahezu allen Bereichen des modernen Gesundheitswesens zu verdanken. Vor 100 Jahren nahm die Geschichte der Physiotherapie in Österreich ihren Anfang. Jetzt startet der Bundesverband Physio Austria ein bundesweites Aktionsjahr zur Historie, Gegenwart und Zukunft.

In Österreich arbeiten aktuell rund 8.000 hochspezialisierte PhysiotherapeutInnen. Sie gelten als ExpertInnen für den Erhalt und die Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit in allen Lebenslagen. Egal ob Geriatrie, Intensivmedizin, Neurologie oder Orthopädie, ihre Maßnahmen kommen überall zum Einsatz: in privaten Praxen, Krankenhäusern, Reha-Zentren und Pflegeheimen genauso wie in Sport-und Wellnesseinrichtungen.

Was heute selbstverständlich erscheint, hat sich die vergangenen 100 Jahre entwickelt und etabliert. „Die Geschichte der Physiotherapie ist in Österreich, wie in vielen anderen Ländern auch, eine Erfolgsgeschichte, die anfangs von Frauen geschrieben wurde“, sagt Silvia Mériaux-Kratochvila, Präsidentin von Physio Austria, dem Bundesverband der PhysiotherapeutInnen. „Es ist vor allem in den Anfängen eine Geschichte der Emanzipation von Frauen in der Medizin sowie eines jungen aufstrebenden Gesundheitsberufs gegenüber einer über Jahrhunderte etablierten Ärzteschaft.“

1916 gründete der Arzt Josef Kowarschik am Kaiser Jubiläumsspital der Stadt Wien (heute Krankenhaus Hietzing) die erste staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für „Physikotherapie“, eine Form der Heilgymnastik und physikalischer Anwendungen. Damit legte er den Grundstein für die Physiotherapie in Österreich. An der Privatschule lernten ausschließlich Frauen, deren Ausbildung zu Beginn nur einige Wochen, dann einige Monate und ab dem Jahr 1940 ein Jahr dauerte. Es gab keine gesetzliche Grundlage für die Schule und deren Lehrinhalte unterschieden sich erheblich von Ausbildungen in anderen Ländern.

„Auch wenn es anfangs Vorbehalte gegen das neue Berufsbild gab, bewies das Kaiser Jubiläumsspital Zukunftsfähigkeit“, sagt Brigitte Ettl, Ärztliche Direktorin des Krankenhauses Hietzing. „Die Verantwortlichen haben Pionierarbeit geleistet, die sich auszahlt. Pro Jahr werden vom Physikalischen Institut gut 65.000 diagnostische und therapeutische Leistungen im stationären und ambulanten Bereich durchgeführt.“ Mit der zunehmenden Professionalisierung und Spezialisierung der Physiotherapie wurde das Berufsbild auch für Männer interessant. Heute machen sie unter den Studierenden in Wien etwa einen Anteil von ca. 30 Prozent aus.
Jubiläumsveranstaltungen in allen Bundesländern

Physio Austria nimmt das 100-jährige Berufsjubiläum zum Anlass, ein Aktionsjahr im ganzen Bundesgebiet zu veranstalten. Den Auftakt macht die Steiermark mit der Wanderausstellung „100 Jahre – Physiotherapie im zeitSPRUNG“ mit Informationen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Im Anschluss finden auch in den anderen Bundesländern Vorträge, Diskussionsrunden, weitere Ausstellungen und Seminare statt. Den Höhepunkt bildet im November ein großes Symposium in Wien, im Rahmen dessen Strategien für die Zukunft der Physiotherapie erarbeitet werden sollen. Alle Informationen zu den Veranstaltungen sowie Daten und Fakten zur Geschichte der Physiotherapie sind auf der Jubiläumswebsite unter 100jahre.physio zusammengefasst.
Effektiv und effizient

Dank ihrer vielfältigen und nachhaltigen Einsatzmöglichkeiten gewinnt die moderne Physiotherapie sowohl gesundheitlich, als auch ökonomisch immer mehr an Bedeutung. „Vor allem die multiprofessionelle Zusammenarbeit von Physiotherapeuten und Ärzten verschiedener Fachrichtungen verspricht große Behandlungserfolge“, sagt Prof. Dr. Stefan Marlovits. Der Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie arbeitet sehr eng mit verschiedenen Disziplinen der Physiotherapie zusammen. „Das steigert nicht nur die Qualität der medizinischen Versorgung, sondern hilft auch Kosten zu sparen, indem zum Beispiel teuren Operationen oder Nachbehandlungen vorgebeugt wird.“

Je komplexer die Aufgaben werden, desto umfangreicher gestaltet sich auch die Ausbildung. Was vor 100 Jahren noch jeglicher gesetzlicher Grundlage entbehrte, ist heute gut organisiert und breit gefächert:
Angehende PhysiotherapeutInnen können sich in Österreich an zahlreichen Fachhochschulen ausbilden lassen. Seit die Physiotherapie 2006 zum akademischen Beruf geworden ist, schreiben sich bundesweit pro Jahr rund 400 Erstsemester ein. Wobei es allein in Wien 12-mal mehr Interessierte gibt, als Studienplätze zur Verfügung stehen.

Alle Pressematerialien – inklusive Bilder – finden Sie unter 100jahre.physio/presse.

Über Physio Austria
Der Bundesverband der PhysiotherapeutInnen, wurde 1961 gegründet und zählt derzeit rund 5.000 Mitglieder aus dem angestellten sowie freiberuflichen Bereich. Das sind etwa 2/3 aller PhysiotherapeutInnen in Österreich. Der Verband steht für Qualität in der Physiotherapie und verfolgt das Ziel der optimalen PatientInnenbehandlung durch gut aus- und weitergebildete PhysiotherapeutInnen, die sich ihrer Rechte und Pflichten und ihrer Verantwortungs- und Tätigkeitsbereiche bewusst sind. Die FunktionärInnen des Vereins sind selbst PhysiotherapeutInnen und engagieren sich ehrenamtlich für bestmögliche Rahmenbedingungen für ihre BerufskollegInnen.

Rückfragen & Kontakt:
Physio Austria
+43 (0)1 587 99 51-0

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | PHY0001

Den gesamten Artikel finden Sie unter folgendem Link:

http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160127_OTS0159/100-...
Quelle: OTS0159, 27. Jan. 2016, 13:30


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