Am 15. März ist Tag der Rückengesundheit. Nach repräsentativen Daten der Statistik Austria leiden knapp 1,9 Millionen Österreich*innen an chronischen Rückenschmerzen.
Wien (OTS) - Die Prävalenz chronischer Rückenbeschwerden liegt bei knapp 25 Prozent. Sie ist somit höher als die der Stoffwechselerkrankungen und der neurologischen Erkrankungen zusammen. Jede/r Vierte ist betroffen, wobei es Frauen häufiger trifft und über 65 Jahren jede zweite Frau daran leidet. Dies ist vorrangig belastend für jede betroffene Person und stellt das Gesundheitssystem sowie die Volkswirtschaft in Bezug auf die häufig eingeschränkte Erwerbstätigkeit vor große Herausforderungen.
Physiotherapie wirkt dreifach
Prävention durch Bewegung: Bewegungstipps und Verhaltensstrategien zur Prävention können im Gespräch mit Physiotherapeut*innen stets individuell erstellt und angepasst werden. „Von allgemeinen Bewegungsverboten ist eher abzuraten, da durch zu restriktive Vorgaben auch ein Angst-Vermeidungs-Verhalten entstehen kann, das wiederum einen Grund für anhaltende Beschwerden darstellen kann“, vermutet Bernhard Taxer, Koordinator des fachlichen Netzwerks Schmerz von Physio Austria. Aktuelle Guidelines sehen Selbst-Management inklusive angepasster Übungs- und Trainingstherapie im Vordergrund. Vielversprechend ist die Implementierung von Präventionsprogrammen mit Best-Practice-Modellen.
Gesundheitsförderliche Kommunikation: „Gesundheitsförder*innen und Kommunikator*innen sind zwei der Rollen, die im Kompetenzprofil Physiotherapie definiert sind. Im therapeutischen Gespräch und der umfassenden Untersuchung geben Physiotherapeut*innen ihren Patient*innen kompetente Impulse für die Selbstwirksamkeit und die Integration alltagstauglicher Bewegungsstrategien. Präventive Intervention durch Physiotherapeut*innen sollte für alle in Österreich lebenden Menschen kostenfrei zugänglich sein. Damit könnte man Milliarden an Behandlungskosten in Folge einsparen, wie Studien aus anderen Ländern deutlich aufzeigen,“ unterstreicht die Physio Austria-Präsidentin Constance Schlegl. Dabei werden auch die sogenannten Yellow Flags identifiziert, jene psychosozialen Faktoren, die zu einer etwaigen Chronifizierung der Rückenbeschwerden führen. Wesentliches Ziel in jedem Setting der physiotherapeutischen Intervention ist neben der Behandlung per se, die Gesundheitskompetenz der Betroffenen zu stärken und die Selbstwirksamkeit zu fördern.
Multiprofessioneller Behandlungsansatz bei Chronifizierung: Die Begleitung des multiprofessionellen Behandlungsteams ermöglicht unter bio-psycho-sozialen Aspekten eine adäquate Strategie in Behandlung und Management von Personen, bei denen eine Chronifizierung des Rückenschmerzes eingetreten ist. Patient*innen werden auf allen Ebenen, den biologisch-strukturellen, den psychologischen und auch den sozialen Kontextfaktoren, als Individuum wahrgenommen und begleitet. Die physiotherapeutische Befundung und funktionelle Diagnose ist wesentlicher Teil jeder Behandlung und beinhaltet auch ein Screening auf sogenannte „Red Flags“, welche eine Indikation für Hinweise auf schwerwiegende, anderweitige Erkrankungen darstellen können und einer weiteren Abklärung im Behandlungsteam bedürfen.
Regelmäßige Aktivität gemäß den österreichischen Bewegungsempfehlungen und die Berücksichtigung von Life-Style Faktoren, wie ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf und ausgewogene Ernährung sind mit großer Wahrscheinlichkeit Schlüsselaspekte für einen Gewinn an gesunden Lebensjahren. Rund 17.000 Physiotherapeut*innen leisten als drittgrößte Gruppe der Gesundheitsberufe in Österreich tagtäglich einen wesentlichen Beitrag, damit akute Schmerzen erst gar nicht die Chance bekommen, chronisch zu werden und unterstützen die Bevölkerung am Weg zu mehr gesunden Lebensjahren.
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